Microsoft Teams auf RDS-Servern – optimale Audio- und Video-Performance

Stand: November 2025

In diesem dritten Teil der Serie geht es um Microsoft Teams auf RDS-Servern – und darum, wie man Webcam, Mikrofon und Bildschirmfreigabe stabil zum Laufen bringt.
Windows Server 2025 bringt zwar bereits die technischen Grundlagen mit, aber ohne korrekte Konfiguration bleibt Teams träge oder verliert die Geräteanbindung.

Warum Teams auf RDS besonders ist

Teams läuft auf einer Chromium-Basis und benötigt direkten Zugriff auf lokale Geräte.
Über RDP ist das nur eingeschränkt möglich – außer, man aktiviert die Media Optimization.
Dann wird Audio und Video lokal am Client verarbeitet und nur der komprimierte Stream an den Server geschickt.
Das reduziert Latenz und CPU-Last deutlich.

Voraussetzungen

KomponenteErforderlich
RDS-HostWindows Server 2022 oder 2025
RDP-ClientVersion 1.2 oder neuer
Teams-Versionmind. 1.7.00.12367
Profil-HandlingFSLogix empfohlen
Media Optimizationaktiviert (GPO oder Registry)

Die richtige Teams-Variante installieren

Auf dem RDS darf nicht die mit Office installierte Teams-App verwendet werden, dies haben wir bereits in der Konfiguration.xml ausgeschlossen.
Diese unterstützt kein Multiuser-Szenario.
Stattdessen installierst du die eigenständige MSI-Variante für alle Benutzer:

zuerst benötigen wir Visual C++ Redistributable v14
Permalink: https://aka.ms/vc14/vc_redist.x64.exe Quelle: learn.microsoft.com

für die Teams installation verwende ich teamsbootstrapper.exe
Permalink: Download the .exe installer Quelle: learn.microsoft.com

Mit diesen PowerShell Befehl ist Teams dann schnell installiert:

.\teamsbootstrapper.exe -p

Media Optimization aktivieren

Windows Server 2025 enthält die benötigten Komponenten bereits – sie müssen aber explizit aktiviert werden.
Das geht per GPO oder Registry. Ich habe jedoch bisher nur die Variante 2 – Registry Version im Einsatz.
Zusätzlich ist der Remote Desktop Client Voraussetzung: RD Client Windows Quelle: learn.microsoft.com
Genaue Anleitung folgt in einem extra Beitrag

Variante 1 – Gruppenrichtlinie

Computerkonfiguration
└── Administrative Vorlagen
    └── Windows-Komponenten
        └── Remotedesktopdienste
            └── Remotedesktop-Sitzungshost
                └── Geräte- und Ressourcenumleitung
                    └── "Audio/Video-Umleitung für Teams aktivieren" = Aktiviert

Variante 2 – Registry

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Teams]
"IsWVDEnvironment"=dword:00000001

Nach dem Setzen des Schlüssels Server neu starten – erst dann wird der Optimierungsdienst geladen.

Überprüfung der Optimierung

Starte Teams innerhalb der RDP-Sitzung und öffne
Einstellungen → Info → Version.
Unter der Versionsnummer muss stehen:

AVD Media Optimization is enabled

Fehlt der Hinweis, läuft Teams im Fallback-Modus – die Server-CPU steigt, Latenzen nehmen zu und Kamera oder Mikrofon können ausfallen.

Webcam- und Audio-Weiterleitung prüfen

  • RDP-Verbindungseinstellungen:
    redirectdirectxcapturedevices:i:1
  • In Teams: unter Geräte die lokale Kamera und das Headset auswählen

Wenn Kamera oder Mikrofon nicht auftauchen, hilft oft ein Neustart des Teams-Clients.
Teams erkennt neue Geräte nur beim Start.

Fehlerbilder aus der Praxis

  • Teams öffnet langsam / hohe CPU: Alten Cache löschen → %appdata%\Microsoft\Teams
  • „AVD Optimization disabled“: Registry-Key fehlt oder falscher Client
  • Kein Audio / Kamera: Remote-Desktop-Client 1.2+ verwenden und RDP-Einstellungen prüfen

Fazit

Mit der aktivierten Media Optimization nutzt Teams lokale Hardware – der Unterschied ist sofort spürbar:
glasklares Audio, niedrige Latenz und stabile Videoübertragung auch bei mehreren gleichzeitigen Sitzungen.
In Teil 4 zeige ich, wie Outlook und Single Sign-On unter RDS perfekt zusammenarbeiten – einschließlich Hybrid Join und Credential Caching.

Weiter zu Teil 4 – Outlook & SSO →


Serie: Microsoft 365 auf RDS Servern
Teil 1: Architektur & Voraussetzungen |
Teil 2: Office & FSLogix |
Teil 3: Teams Optimierung |
Teil 4: Outlook & SSO